Verlasse nie das Stadion vor…, 96er auch im zweiten Derby siegreich
Die Urlaubszeit in Verbindung zur Mitarbeiterzahl in der Redaktion, sorgt auch beim VfL Halle 96 für Nachleger in Sachen Beiträge. Somit gibt es den Bericht zum Landesderby gegen Zorbau erst heute, auch weil es sich die Mannschaft verdient hat.
Verlasse nie das Stadion vor…, 96er auch im zweiten Derby siegreich
Es lief bereits die Nachspielzeit, als der letzte Eckstoß hoch in den Strafraum des SV Blau-Weiß Zorbau segelte. Dabei lauerte der eingewechselte Max Kowalski am zweiten Pfosten und drückte den Ball aus Nahdistanz unter das Tordach zum vielumjubelten 2:1 (90.+2). Da dürften sich im Nachgang einige Zuschauer ärgern, welche ihre Plätze im „HWG-Stadion am Zoo“ bereits verlassen hatten.
96er stemmen sich gegen „Zorbauer Riesen“
„Schau dir mal die Hünen an“ meinte Präsidiumsbeisitzer Mirko Petrick zu 96-Sprecher Andreas Jahnecke, als die Gäste des Tages sich der Spielvorbereitung hingaben. Und ja, diese körperliche Präsenz verursachte doch erst einmal mulmige Gefühle. Je länger dann aber das Spiel lief, umso kleiner wurden die anfänglichen Bedenken. Die zumeist deutlich kleineren 96er wuchsen nach jedem gewonnenen Zweikampf an der Körperhöhe ihrer Kontrahenten, schmissen sich rein und machten Stress im Bodenkampf. Das konnte aber nicht verhindern, dass die Gäste anfangs mehr vom Spiel hatten und auch zu Chancen kamen. So musste Janek Elm gleich zu Beginn ran, stellte Ricky Bornschein am ersten Pfosten den Winkel zu und der Abschluss des Zorbauer Torjägers ging deutlich über den Querbalken (4.). Den diesmal auf heimischen Grün blau-orange gewandeten Gastgebern gelang es nach dieser Szene immer besser, eigene Akzente zu setzen. Dieses fand seinen Höhepunkt als Nils Morten Bolz von der rechten Außenbahn in den Sechzehner flankte und in Martin Ludwig einen dankbaren Abnehmer fand. Zorbau-Hüter Dominik Heine hatte keine Chance und es stand 1:0 (26.). damit sollte auch der Pausenstand hergestellt sein.
Ausgleich nach Regelwidrigkeit, 96-Physiotherapeutin hilft
Was bereits im ersten Spielabschnitt deutlich wurde, sollte auch im zweiten Abschnitt so weitergehen. Neben weiter aktiven Gästen und wehrhaften 96ern, war die Linie der Spielleitung teils nicht nachvollziehbar. Im sicher zu würdigenden Anliegen den Spielfluss hochzuhalten kam es zu sich häufenden Nickligkeiten, welche dann häufig zu Ungunsten der Blau-Roten entschieden wurden. Der negative Höhepunkt war dann die Entstehung des Ausgleichstreffers. Albert Arzumanyan wird auf Höhe Mittellinie, da ging der Arm raus, regelwidrig vom Ball getrennt. Aus diesem Ballverlust heraus wird Bornschein in Szene gesetzt und der lässt mit straffen Abschluss in der Box, 96-Schnapper Elm keine Chance zur Abwehr, 1:1 (58.). Nun drohte Ungemach, doch die 96er berappelten sich von diesem Rückschlag schnell. Das gelang auch Bornschein, nachdem dieser in Folge eines Zusammenpralls zu Boden ging. Aufgeregte Gesten von Spielern und Betreuern, ließen nichts Gutes erwarten. Auch 96-Physiotherapeutin Judith Soden leistete Hilfe und am Ende konnte Bornschein sogar weiterspielen. Gut so! Das es dann für Bornschein und seine Mannschaft doch noch schmerzhaft wurde, dafür sorgte final der bereits eingangs erwähnte Kowalski. Und das hatte auch Einiges damit zu tun „das hier offenbar ein Lerneffekt zügig eintrat. Die Jungs haben gegen eine körperlich starke Mannschaft gut gegengehalten, was vor Wochenfrist in Ludwigsfelde noch nicht gelang“, wollte Cheftrainer Dieter Hausdörfer dem Glück oder Zufall keinen Raum geben.
Wieder Lob von „Groundhoppern“
Am frühen Abend nach dem Spiel ergab es sich in einer stadionnahen Musik- und Sportkneipe, dass sich Fans von Hannover 96, sehr angetan von Stadt und Verein zeigten. „Wir haben nochmal das 9-Euro-Ticket genutzt und uns Halle sowie ein Spiel des VfL96, sozusagen als Namensbruder, ausgesucht. Hat Spaß gemacht bei euch. Gutes Spiel, feines altes Stadion, Musik und euren Sprecher würden wir am liebsten gleich mitnehmen. Macht weiter so und vielleicht kommen wir mal wieder und dann nicht nur zu Zweit!“
Elm. Arndt, Bolz (66., Kowalski), Arzumanyan, Jagupov, Schunke, Schubert, Uhlmann, Dierichen, Katzenberger (70., Ferati) Ludwig.
Zuschauer: keine Angabe
Torschützen: Bolz, Jagupov, Ludwig (2), Arzumanyan, Ferati, Kowalski (1), Eigentore (für VfL96) 1
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Fotos vom Spiel
Fotograf: Jens Franke
Beitrag veröffentlicht am 5. September 2022