Toreshow mit Tommy Kind, Interimstrainer bleibt ungeschlagen

von Andreas Jahnecke

Es passte an diesem Novembersamstag, mit der Zahl Dreizehn datiert, sehr, sehr viel im „HWG-Stadion am Zoo“. Bis zum Ende der ersten Halbzeit flutete sogar die Sonne das Revier der kickenden „Affen vom Zoo“. So musste man Sorge haben, dass 96-Schnapper Janek Elm später in den dann noch tiefer stehenden Fixstern blicken muss. Diese Sorge war letztlich jedoch unbegründet, denn pünktlich zur zweiten Halbzeit dimmte eine leichte Bewölkung das vorher grelle Himmelslicht. Somit konnte vor dem Anstoß die Danksagung im besten Licht an Interimstrainer Gilbert Hernandez erfolgen, welcher durch Stammkapitän Arnold Schunke und VfL-Geschäftsführer Karsten Muth noch einen großen Korb voller kulinarischer Genüsse überreicht bekam.

Von dieser Größe war das vorgezogene Oberligaspiel gegen den Gast vom OFC Neugersdorf allerdings anfangs nicht, ein Anwachsen fand aber noch statt. Bis auf eine Aktion hätte Spielleiter Reinhard Meusel das Ganze auch gleich mit Hälfte Zwei beginnen können. Gut, dass er es nicht tat. Weit in der Spielzeit fortgeschritten spielt Valentino Schubert einen Ball von der rechten Außenbahn flach vor das OFC-Tor, wo Tommy Kind aus Nahdistanz zum 1:0 einschiebt (34.). Vorher war lediglich ein Kopfballabschluss von Gino Böhne, nach dem ersten Eckstoß der 96er, erwähnenswert. Dieser rauschte jedoch über den Torwinkel am zweiten Pfosten (5.). Die Gastgeber von Beginn an bemüht Spiel und Gegner zu kontrollieren suchten in diesem Bemühen immer wieder Zielspieler Tommy Kind. Dieses wollte anfangs jedoch nicht so richtig greifen, weil man zumeist mit hoch gespielten Bällen operierte. Hier hatte der OFC mit dem hochgewachsenen Innendecker Franz Magdeburg allerdings einen Akteur mit der „Lizenz zum Abräumen“ positioniert. Somit kam da erst einmal nicht viel bei rum. Wie es besser geht zeigte dann die Art und Weise der Entstehung des 1:0 und war dann auch das Strickmuster für die verbleibende Zeit. Diese hätte allerdings auch ungemütlich werden können, wenn Janek Elm nicht noch kurz vor der Halbzeit mit bravoröser Doppelaktion den knappen Vorsprung gerettet hätte (39.).

Der zweite Spielabschnitt sah dann eine VfL-Mannschaft wo nun viel zielstrebiger und mit ansehnlichen Spielzügen über die Flügel operiert wurde. Das sollte sich letztlich auszahlen!

Zwar setzte Nils Morten Bolz das Spielgerät nach einer solchen Aktion noch über das Tor, der Schlüssel war aber sichtbar gefunden (51.). Dieses fand später seinen zählbaren Ausdruck im 2:0 . Von Nils Morten Bolz und final Stefan Raßmann in Szene gesetzt, konnte Tommy Kind wieder aus Nahdistanz erhöhen (66.). Damit war eine gewisse Vorentscheidung gefallen, zumal sich die Gäste nach Foulspiel von Eric Merkel an Valentino Schubert mit anschließendem Platzverweis personell geschwächt sahen (72.). Minuten nach dieser Szene war es wiederum Nils Morten Bolz welcher von der linken Außenbahn kommend Tommy Kind in der Box anspielt und Letzterer die Kugel am zweiten Pfosten zum 3:0 versenkt (80.). Im letzten nennenswerten Angriffszug spielt der kurz zuvor eingewechselte Paul Schubert im Sechzehner Konstantin Eder an, welcher aber zu hoch zielt (90.).

Am Ende stand dann ein ungefährdeter VfL-Sieg als Abschiedsgeschenk an den bei den 96ern wieder in das zweite Glied zurückkehrenden Gilbert Hernandez, dass mittlerweile neunte ungeschlagene Punktspiel und nicht zu vergessen die „1896er Bierkarte“. Diese wurde von Teilen der 107 zahlenden Zuschauern „doch schon ordentlich genutzt“, zeigte sich auch die Stadiongastronomie zufrieden. Inwieweit es bei allgemeiner Zufriedenheit bleibt gilt es abzuwarten. Die Gäste aus Sachsen, so die Auskunft gegenüber vflhalle96.de, bemühten sich wegen ihrer Pandemieregularien beim NOFV um eine Spielabsage. Ergebnis bekannt. Allerdings beginnt infolge der steigenden Infektionszahlen und das bekanntermaßen chaotisch-uneinheitliche föderale Verordnungsdurcheinander, die Hoffnung auf einen Nichtabbruch der Saison zunehmend zu schwinden.

Der VfL spielte mit: Elm, Arndt, Bolz (80. Arzumanyan (46., Lorenz), Raßmann (80. Dabel), Pälchen, Böhne, Eder, Niesel, Kind (84. P.Schubert), V.Schubert

Fotos vom Spiel der Oberliga-Mannschaft

Fotograf: Jens Franke