Sieg im Landesderby gegen dagegenhaltenden Aufsteiger


Nach dem deutlichen Auftaktsieg beim vor der Saison als Mitfavorit gehandelten VfB 1921 Krieschow und der zeitgleich stattgefundenen 0:8-Auftaktpleite des SV 1890 Westerhausen gegen Bischofswerda, hatten sicher nicht Wenige einen einfacher zu lösenden Heimspielstart erwartet. Da nimmt sich auch der Berichterstatter nicht aus. Am Ende stand ein 2:1-Arbeitssieg für den Favoriten im heimischen „HWG-Stadion am Zoo“. An diesem wirkten einige Zugänge mit, hatten ihre ersten Einsätze.

Gäste setzen erste Achtungszeichen

Das auf dem sonnengefluteten Spielfeld und über dreißiggrädigen Außentemperaturen kein übermäßig hohes Tempo zu erwarten ist war irgendwie klar, aber es entwickelte sich dann doch ein teilweise intensives Spiel. In diesem setzten die Gäste aus dem Vorharz durch Marcello Henrique Franceschi die ersten Akzente. Erst rauscht ein Distanzschuss am 96-Tor vorbei (2.) und anschließend kann 96-Schnapper Janek Elm den Abschluss aus Nahdistanz zum Eckstoß abwehren (5.). Erste Antworten der Gastgeber ließen jedoch nicht lange auf sich warten. Kapitän Arnold Schunke spielt rechts im Strafraum Jegor Jagupov an, dessen Abschlussversuch aber geblockt wird (8.). In Folge eines Eckstoßes kommt der Käpt’n per Kopf selber zum Abschluss, SVW-Hüter Christoph Klötzer kann den lehrbuchmäßig gedrückten Ball, wenn auch erst im Nachfassen, sichern (10.). Nach diesem bewegten Beginn beruhigte sich das Spiel erst einmal, es fand Einiges nur noch zwischen den Strafräumen statt.

VfL96 eröffnet turbulente Schlussviertelstunde vor der Halbzeitpause

Diese ruhigere Phase des Spiels beendet Niels Morten Bolz. Jagupov passt von links in der Box quer auf den technisch versierten Mittelfelder. Der wiederum spielt noch einen Westerhäuser Akteur aus, um dann flach in den unteren Winkel am ersten Pfosten zum 1:0 zu treffen (30.). Die Freude darüber sollte jedoch nicht allzu lange anhalten. Auf der rechten Außenbahn wird Leo Anton Hinrichsmeyer, abseitsverdächtig, angespielt, dribbelt in den Sechzehner und passt zurück auf den freistehenden Niclas Buschke. Der lässt mit einem platzierten Abschluss auf den zweiten Pfosten Elm keine Chance und trifft zum 1:1 (37.). Spätestens jetzt war klar, dass man sich wohl auf eine einigermaßen zähe Angelegenheit einstellen sollte. Nach einer Offensivaktion von Philipp Katzenberger und Max Kowalski wird Albert Arzumanyan aus dem Halbfeld hoch am Torraum angespielt und legt den Ball von dort, flach an Klötzer vorbei, zum 2:1 ein (43.). So ging es mit knapper Führung für die 96er in die Pause.

96er verpassen Vorentscheidung und müssen bis zum Ende auf der Hut sein

In den ersten knapp fünfzehn Minuten nach Wideranpfiff zeigen die Blau-Roten ein Spiel „so wie ich es mir vorgestellt habe“, äußerte sich Cheftrainer Dieter Hausdörfer nach dem Spiel. Und genau in dieser Spielphase hatte die Mannschaft vom Zoo auch zwei Gelegenheiten, um eine gewisse Vorentscheidung des Spiels herbeizuführen. Nach Vorarbeit Kowalski schließt Jagupov in der Box ab, Klötzer kann parieren (51.). Dann schickt Paul Schubert mit einem vertikal gespielten Ball Kowalski auf die Reise. Der kann einigermaßen ungestört von Höhe Mittellinie halblinks in den Strafraum sprinten, trifft dann aber nur das Außennetz. Das war dann zu diesem Zeitpunkt sicher auch eine Frage des Verhältnisses von Kraft zu Konzentration (61.). Der SVW 1890 kam seinerseits vornehmlich aus Standards noch zu diversen Halbchancen und scheiterte darüber hinaus mehrfach an einer vielbeinigen VfL96-Defensive. Was dennoch durchkam, verbesserte den Tätigkeitsnachweis von Elm. Der wohl schönste Spielzug der gesamten Partie hätte aber durchaus einen erfolgreichen Abschluss verdient. Der eingewechselte Tim Niklas Bergmann dribbelt sich von rechts in die Box, passt auf Jagupov, der weiter auf den ebenfalls eingewechselten Toni Hartmann und dessen Abschluss wird auf der Linie geklärt (87.). Somit blieb es bei einem knappen Sieg, welcher aber auch drei Punkte bringt „und uns auch für die kommenden Spiele helfen wird. Es werden auch noch ein paar Wochen vergehen, bis sich die Mannschaft komplett gefunden hat“, warb Hausdörfer auch um etwas Geduld. Und diese sollten wir auch mitbringen. Denn es ist ja auch positiv zu sehen, wenn eine Mannschaft und deren Qualität neu zusammenzuführen sind. Sagt es doch aus, dass man sich weiterentwickeln will. Das freut dann nicht nur die unmittelbar Beteiligten, sondern auch die unterstützenden Partnerunternehmen denen wir dafür danken. Stellvertretend für alle seien die HWGmbH, SWH GmBH. und die Günther Papenburg AG genannt.

Entsteht auch neben dem Platz etwas Neues beim VfL96 ?

Für VfL96-Verhältnisse waren die 156 zahlenden Zuschauer, es waren aber durch diverse Zutrittsberechtigungen sichtbar mehr und die Atmosphäre auf der Haupttribüne ein weiterer erfreulicher Aspekt beim Saisonauftakt im eigenen Stadion. Das erlebte seinen Höhepunkt, als sich die Spieler noch vor der, natürlich streng nach gewissen Vorgaben, verdienten  kalten Dusche direkt in den Fanblock begaben. Da kann man noch so lange zurückdenken, gab es in der Form wohl noch nie. „Die Symbiose mit den Fans ist uns wichtig und deshalb habe ich die Jungs noch auf die Tribüne geschickt. Ich musste da aber niemanden lange überreden“, sagt Hausdörfer zum Abschlussakt. Alles in allem war beim diesjährigen Heimauftakt der Rahmen so, wie man es sich zu jedem Spiel wünscht. Das kann also gern so weitergehen! So am 27.8.2022, 14:00 Uhr, wenn im „HWG-Stadion am Zoo“ gegen den SV Blau-Weiß Zorbau schon das nächste Landesderby auf dem Spielplan steht.

Elm, Kowalski (86.,Hartmann), Arndt (23.,Dierichen), Bolz, Arzumanyan, Jagupov, Böhne, Schunke, Schubert, Katzenberger, Ludwig (74.,Bergmann)

Zuschauer: 156 (Zahlende)

Torschützenliste: Bolz, Jagupov (2), Arzumanyan, Ferati (1)

Fotos vom Spiel

Fotograf: Jens Franke


Beitrag veröffentlicht am 16. August 2022

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