Vereine plädieren mehrheitlich für Abbruch – Aufstiegs-/Abstiegsregelung unklar
Der NOFV hat gemeinsam mit den Vertretern beider Oberligastaffeln Nord und Süd über das weitere Vorgehen in der laufenden Saison beraten und sich ein Meinungsbild für seine anstehenden Entscheidungen eingeholt.
Die Mehrheit aller Teilnehmer sprach sich in dem knapp anderhalbstündigen Onlinemeeting für den Abbruch der Spielzeit 2020/21 aus. Zu den Fragen bezüglich Auf- und Abstieg äußerten sich die Vereine teilweise unterschiedlich.
In der Staffel Süd stand die Mehrheit der Vereine einer sportlichen Lösung um den Aufstieg wertfrei gegenüber.
Der VfL Halle 96 sprach sich zusammen mit dem Rot-Weiß Erfurt und dem FC An der Fahner Höhe für eine sportliche Lösung der Aufstiegsfrage aus, allerdings, so VfL-Geschäftsführer Gregor Schoenecker, „nur unter der Voraussetzung der Verhältnismäßigkeit, der gesamtgesellschaftlichen Lage und der Rahmenbedingungen für die Durchführung einer Finalrunde zwischen den drei punktgleichen Vereinen.“ (FC Rot-Weiß Erfurt, FC Eilenburg, VfL Halle 96, Anm. d. Red.).
Der FC Eilenburg verwies auf die geltenden Wettbewerbsregularien, da die Satzung des NOFV die Möglichkeit der Annullierung bisher nicht vorsieht. In diesem Falle müsste ein außerordentlicher Staffeltag diesem Vorhaben zustimmen.
Der NOFV verwies in seinen Ausführungen auch auf die Auswirkungen der Entscheidungen für die Landesverbände unterhalb der Oberliga und zeigte sich, wie viele Vereine, sehr skeptisch bezüglich einer sportlichen Beendigung der Saison.
Dabei gilt es ebenfalls zu beachten, dass bei möglichen Aufstiegen aus den Landesligen in die Oberliga, aber ohne Aufsteiger aus der Oberliga die Staffelstärke in der kommenden Saison zu groß und der Spielplan zu dicht und unflexibel wird.
„Diese Flexibilität im Umgang mit der Corona-Krise, die landauf, landab von den Menschen und der Wirtschaft eingefordert wird, sollte auch der NOFV an den Tag legen und sich schnellstmöglich Gedanken für ein Übergangsmodell in den Oberligen machen“ forderte VfL-Vertreter Schoenecker den Verband im Falle einer Annullierung der laufenden Saison auf.
Dabei sei es erstmal dahingestellt, ob die Oberliga künftig in 3 statt 2 Staffeln aufgeteilt werden solle oder eine Anpassung des Wettbewerbsmodus in Gruppen- und Finalphasen Anwendung findet.
Die Durchführbarkeit einer Saison mit Hin- und Rückspielen von bis zu 20 Vereinen in einer Staffel hält der Geschäftsführer der Sechsundneunziger auch im kommenden Jahr für unwahrscheinlich.
Mit einem endgültigen Beschluss zur laufenden Saison durch den Nordostdeutsche Fußballverband wird am 16. April gerechnet.
Beitrag veröffentlicht am 1. April 2021