Niederlage gegen Spitzenreiter, Situation verschärft sich


Vorweg, man konnte auch im Heimspiel gegen Tabellenführer VFC Plauen den 96ern in Sachen Bereitschaft, Einsatz und Willen keinen Vorwurf machen. Das sollte auf schwerem Geläuf, der vorherige nächtliche Regen setzte dem ohnehin wassergesättigten Platz nochmals zu, allerdings nicht reichen. Dazu zeigten sich die vom Ex-96er Karsten Oswald trainierten Vogtländer in Summe besser im Spielaufbau, den entscheidenden Zweikämpfen und den torgefährlichen Aktionen. So hatte auch der VFC in Person von Johan Martynets eine frühe Torannäherung. Links im Strafraum kommt der Abschluss auf den ersten Pfosten, wo 96er-Kister Till Jagodzik den Ball aufnehmen kann (3.). Danach übten sich beide Mannschaften mehr oder weniger in wenig Ertrag verheißenden Aktionen, welche vor allem den Platzverhältnissen geschuldet waren. Viel Gefahr ging da in dieser Phase auch nicht von den optisch überlegenen Gästen aus. Die meldeten sich ihrerseits nach einem Eckstoß wieder ins Spiel zurück. Tom Ronny Fischer kam zum Kopfball und der wurde in letzter Instanz zu einer weiteren Ecke abgewehrt (23.). Den ersten Schuss in Richtung Gästetor gab Marvin Schade ab. Aus knapp zwanzig Metern fehlte es jedoch an der nötigen Feinjustierung, so ging die Kugel doch deutlich über das anvisierte Ziel (29.). Als man sich schon ein wenig auf eine torlose erste Spielhälfte eingestellt hatte, traf Plauen doch noch. Martynets kann sich nach zu kurz abgewehrten Ball halbrechts in der Box behaupten und trifft mit flachem Abschluss am zweiten Pfosten zum 0:1 (42.). Praktisch mit Spielfortsetzung versucht Mykyta Shevtsov aus gut dreißig Metern sein Glück, Jacob Pieles im VFC-Tor kann das Spielgerät problemlos aufnehmen (43.). So ging es mit einem knappen Rückstand der Blau-Roten in die Pause.

Nach dieser setzten erneut die Gäste das erste ernstzunehmende Signal. Martynets tritt einen Freistoß aus gut zwanzig Metern, der Ball streicht knapp am ersten Pfosten vorbei (50.). Wenig später landet eine Kopfballabwehr von Robert Pessel auf dem Fuß von Ex-96er Tommy Kind, der mittels Direktversuch aber deutlich am Tor vorbei zielt (52.). Die nächste Gelegenheit für den einstigen Torjäger der Trothaer folgt wiederum nach nur kurzer Pause. Nach flacher Eingabe von der linken Außenbahn ist Jagodzik schneller, Pflückt dem einschussbereiten Kind die Kugel vom Fuß (54.). Eine gute halbe Stunde später dann die Spielentscheidung. Eine zu kurz geratene Kopfballabwehr nutzt der zentral positionierte Tim Limmer mit Direktversuch aus rund zwanzig Metern und hat sehenswert Erfolg. Unhaltbar für Jagodzik schlägt der Ball hoch zum 0:2 in den Winkel ein (85.). Klingt jetzt komisch, ist aber so: In den Letzten Minuten, Plus vier, zielte und schloss der VfL96 mehr in Richtung VFC-Tor als in der ganzen Zeit zuvor und mit etwas Glück… . Zuerst zieht der eingewechselte Konrad Korngiebel rechts in der Box hoch in Richtung zweiter Pfosten ab, die Kugel rauscht denkbar knapp vorbei (88.). Der ebenfalls eingewechselte Danny Wagner prüft Pieles aus halbrechter Position mit Distanzversuch, dabei kann der VFC-Hüter zum Eckstoß klären. Dieser segelt von links hoch vor das Gästetor, Pieles kratzt das Spielgerät in höchster Not aus dem oberen Toreck und der aus dem anschließenden Gewühl abgegebene Nachschuss wird auf der Torlinie geblockt (90.+2). Somit standen die Blau-Roten erneut mit leeren Händen da und durch die Siege von Grimma und Rudolstadt am Sonntag, hat die Tabellensituation an Dramatik deutlich zugelegt.

Positiv: Mit „Seht mal zu, dass ihr noch die nötigen Punkte holt“, ließ Gästetrainer Oswald noch vorhandene Sympathie für den ehemaligen Verein durchblicken. Martin Ludwig gab nach langer Verletzung sein Startelfdebut und machte seinen Job in der Innendeckung als Abwehrorganisator richtig gut. Alle vier Winterzugänge kamen beim ersten ernsthaften Heimauftritt zum Einsatz und wussten zu gefallen.

Negativ: Mit Jegor Jagupov, Niels Morten Bolz und Martin Dierichen fehlten aus unterschiedlichen Gründen drei Stammkräfte. Beste Wünsche dabei an Martin Dierichen, für den wegen einer Schulterverletzung die Saison wohl beendet ist.

Jagodzik, Arzumanyan, Pessel, Cabral, Shevtsov, Lubsch (67., Korngiebel), Schade (59.,Wagner), Ohurtsov (59., Bölke), Borval (67., Frühauf), Vujanic, Ludwig 75.,(Arndt)

Zuschauer: 108 (Zahlende)

Torschützen (Punktspiele): 1: Pessel, Frühauf, Mesfun, Borval, 2: Wagner, Bolz, 3: Jagupov, 4: Lubsch, Biregey, 6: Vujanic, ET: 1

Torschützen (Pokal)          : 1: Wagner, Jagupov, Mesfun, Frühauf, 2: Lubsch, ET: 1, 11m-Schießen: 1: Arzumanyan, Bolz, Dierichen, Frühauf, Wagner


Beitrag veröffentlicht am 19. Februar 2024

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