Kein Husarenritt im „Husaren-Sportpark“
von Andreas Jahnecke
Kleine Serie dennoch ausgebaut
Es war auch bei den 96ern nicht alles Gold was da der Endstand von 0:3 rein ergebnistechnisch vor sich hertrug. Vielmehr verstanden es die seit nunmehr vier Spieltagen ungeschlagenen Blau-Roten, die an diesem Tag sichtbar zu Tage tretenden Unzulänglichkeiten der Gastgeber für sich zu nutzen. Und diese zeigten sich vor allem in einer hohen Passungenauigkeit in den Reihen des FC Grimma. Auch nicht unbedingt überzeugend sah es damit auch beim Halleschen Traditionsverein aus jedoch in Summe weniger fehlerbehaftet, was letztlich auch ein Baustein zum zweiten Auswärtserfolg der noch jungen Saison war.
In das Spiel kamen jedoch die Gastgeber anfangs besser. Kevin Wiegner verpasst eine Eingabe von Matty Goldammer knapp (10.) und Gino Böhne blockt mit beherzten Einsatz nur wenig später einen Abschluss von Kevin Wiegner (14.). „Danach bekamen wir Gegner und Spiel immer besser in den Griff“, wie 96-Cheftrainer Rene Behring in seinem Resumee nach Spielende richtig einordnete. Eine der ersten erfolgversprechenden Aktionen initiierte dabei der für den gesperrten Nils Morten Bolz in die Startformation gerückte Marcio Pälchen. Dessen Eingabe wird zum Eckstoß geklärt (22.). Aus dessen Ausführung heraus köpft Tommy Kind den Ball auf das Tor der Grimmaer wo FCG-Hüter Nico Becker mit starker Parade die Kugel aus dem Torwinkel kratzen, jedoch nicht festhalten kann. Aus dieser Aktion heraus wird ein Rückpass zum an der Strafraumkante lauernden Marcio Pälchen gespielt welcher zum 0:1 trifft und damit sein erstes Pflichtspieltor erzielte (23.). Dieser Treffer sollte dazu beitragen, dass die Dominanz der 96er weiter zunahm. Der wiederum agile Linus Lorenz spielt von der linken Außenbahn auf den in der Box lauernden Tommy Kind, welcher per Hacke das Spielgerät an den Pfosten befördert. Damit schrammte er genauso knapp am „Rabah Madjer-Gedächtnistor“ (FC Porto-B. München 2:1, 1987) vorbei wie der Nachschuß von Stefan Raßmann am Tor selbst (41.). Somit ging es mit knapper Führung der Trothaer in die Halbzeitpause.
Nach dieser wurde das Niveau des Spieles nicht unbedingt besser, der VfL96 bemühte sich aber weiter an einer Entscheidung zu seinen Gunsten. Nach einem Ballverlust des FCG spielt Linus Lorenz den Ball diagonal auf Tommy Kind, welcher diese Aktion zum 0:2 und damit seinen sechsten Saisontreffer abschließt (57.). Die ohnehin schon verunsicherten Muldestädter kamen nun gar nicht mehr auf das Trapez und es drohte nun sogar eine richtig deftige Heimniederlage. Linus Lorenz sieht knapp hinter der Mittellinie den zu weit vor seinem Tor postierten Nico Becker, trifft jedoch mit seinem Abschluss aus der Distanz nur den Querbalken (66.). Ein Abschluss von Tony Hempel rauscht dann knapp am Tor vorbei (80.) und einen Kopfball des eingewechselten Ernst Moritz Arndt kann Nico Becker entschärfen (86.). Der ist dann aber machtlos als Einwechsler Vincent Dabel einen Querleger durch Ernst Moritz Arndt im verwaisten Tor zum 0:3-Endstand unterbringen kann (90.+2). Kurios dabei die Entstehung. Spielleiter Christopher Jänike wertet eine vermeintliche Abseitssituation, durch den Assistenten Bruno Scharnowski deutlich angezeigt, anders. Während die Gastgeber nach dem Fahnensignal das Spielen einstellen leitet Valentino Schubert den letzten Angriff des Spieles ein, mit dem bekannten Resultat.
Um Punkte in der Oberliga geht es nun erst wieder am Samstag, 16.10.2021, im Sachsen-Anhalt-Derby gegen Union Sandersdorf. Zuvor, Samstag, 9.10.2021, steht das Landespokalachtelfinale aus dem Wettbewerb des Vorjahres auf dem Spielplan. Im „Stadion der Waggonbauer“ trifft unsere Mannschaft dabei auf den aktuellen Spitzenreiter der Verbandsliga-Süd, BSV 1910 Halle-Ammendorf.
Der VfL spielte mit: Elm, Böhne, Katzenberger, Lorenz, P. Schubert, V. Schubert, Arzumanyan (70. Niesel), Ferati (74. Arndt), Raßmann, Kind (80. Hempel), Pälchen (80. Dabel)
Beitrag veröffentlicht am 4. Oktober 2021