Ein Satz mit X beschreibt das Spiel des VfL96: Das war wohl nix!


Immerhin 104 zahlende Zuschauer passierten an einem tristen Sonntag die Kasse im „HWG-Stadion am Zoo“. Die meisten von ihnen mit dem Vorhaben, den ersten vollen Erfolg der Blau-Roten im Jahr 2023 zu erleben. Am Ende stand ein 0:3 auf der Anzeigetafel und das völlig verdient.

Nur zwei Torabschlüsse und das war es bereits

Auf einem rutschig-seifigen Platz begannen die 96er gegen den Ludwigsfelder FC durchaus so wie man es sich für eine Heimmannschaft allgemein so vorstellt, es ging sofort in Richtung Gästetor. Spielleiter Johnny Schiefer sprach dem VfL96 einen berechtigten Freistoß zu. Nils Morten Bolz legt sich in halblinker Position den Ball zurecht und feuert das Spielgerät aus etwa 18 Metern Torentfernung in Richtung erster Pfosten. Dort hat LFC-Hüter Lucas Lindner Mühe den Aufsetzer abzuwehren, pritscht die Kugel zum ersten Eckstoß des Spiels über die Grundlinie (2.). Niemand konnte zu diesem Zeitpunkt auch nur ahnen, dass diese Aktion bereits das vorletzte Zeichen von Torgefahr durch die Gastgeber gewesen sein soll. Die Gäste aus dem Brandenburgischen, mit der Empfehlung eines Sieges gegen Aufstiegsaspirant Bischofswerda an den halleschen Zoo gereist, begannen im Minutentakt immer mehr und besser das Spiel auf ihre Seite zu ziehen. Was dabei auffiel, dass selbst bei den nicht einfachen Platzverhältnissen recht ansehnliche Spielzüge aufgezogen wurden. Den ersten Torabschluss daraus blockte Youngster Konrad Korngiebel gegen Christopher Lemke (10.). Auf der Gegenseite gab es einen erneuten Freistoß für die 96er, woraus zumindest eine weitere Abschlusshandlung entstand. Der hoch vor das Tor gespielte Ball wird zu kurz abgewehrt, Albert Arzumanyan schließt im Sechzehner aus der Drehung ab und die Kugel landet genau in den Armen von Lucas Lindner (12.). In der Folgezeit festigten die Gäste ihre sichtbare Überlegenheit, ohne dabei allerdings Angst und Schrecken zu verbreiten. Das änderte sich jedoch noch vor der Halbzeitpause. Ein Akteur des LFC wird links in der Box angespielt, 96-Schnapper Janek Elm verkürzt den Winkel, kann so den Ball abwehren, der flippert nun im „Fünfer“ Brian Blisse vor die Schuhspitze und von dort zum 0:1 in das Tor des VfL96 (27.). Im Glück befanden sich die 96er als Rick Behling genau dieses Mü an Schuhspitze fehlte, als ein scharf von rechts vor das 96-Tor gespielter Ball nicht im Tor landete (40.). Das sollte sich jedoch nur wenige Minuten später ändern. Ein Freistoß von der linken Außenbahn wird hoch in den Strafraum gespielt und auf Höhe erster Pfosten stehend, ist Ivan Glushchenko per Kopf zur Stelle und trifft zum 0:2 (45.). Mit diesem ernüchternden Ergebnis ging es in die Pause.

Früher Endstand lies Schlimmeres erwarten

Kurz nach Wiederaufnahme des Spiels trifft Toni Hartmann den Fuß eines Gästeakteurs. Generell nicht weiter schlimm, wenn es nicht gerade im Strafraum passiert. So blieb Schieri Johnny Schiefer nur der Fingerzeig auf den Punkt. Von dort traf Lukas Bache zum 0:3, Janek Elm keine Chance zur Abwehr lassend (47.). In Anbetracht der noch vorhandenen Spielzeit und dem bis dahin von den Blau-Roten Gebotenen, war da nicht unbedingt Gutes zu erwarten. Am Ende beließen es Ludwigsfelder bei diesem Spielstand, auch weil Janek Elm im 1:1 gegen Fabian Herrmann die Oberhand behielt (90.+1).

Was am Ende den Unterschied zwischen beiden Mannschaften an diesem Tag ausmachte konnte jeder sehen, was 96-Cheftrainer Dieter Hausdörfer in Worte fasste: „Der LFC ist von Beginn an mit mehr Aggressivität und Laufbereitschaft zu Werke gegangen, wo uns in fast jeder Aktion der Wille gefehlt hat.“

Talsohle erreicht, auch durch personelle Probleme

Das Spiel gegen Ludwigsfelde war mit Abstand die schlechteste Saisonleistung und sollte damit auch die Talsohle darstellen, von wo es dann wieder in die gewünschte Richtung geht. Sollte, denn neben dem Fehlstart in das neue Jahr plagen die 96er auch personelle Engpässe. So fehlte mit Gino Böhne, Philipp Katzenberger, Ernst Moritz Arndt, Max Kowalski, Martin Dierichen und Francesco Lubsch gleich ein „Sixpack“ von Kandidaten für die erste Elf. Wie lange dieser Zustand Bestand hat bleibt abzuwarten. Leichter wird es jedoch nicht, urlaubsbedingt kommen in den kommenden Wochen weitere zwei Spieler dazu, welche für den Spieltagskader dann fehlen. Inwieweit es unter diesen Umständen zu einer Trendwende reicht bleibt abzuwarten. Und das ausgerechnet vor den zwei Sachsen-Anhalt-Derbys in Zorbau (19.2.) und gegen Sandersdorf (25.2.). Da bleibt aktuell nur das Prinzip Hoffnung.

Elm, Bolz (63. Halbauer), Arzumanyan, Jagupov, Schunke, Hartmann, Schubert (90.+3) Bergmann (46., Seise), Uhlmann, Korngiebel (60., Niesel), Ludwig (72., Vardanian)

Torschützen: Ludwig (7), Jagupov, Bolz (4), Uhlmann, Kowalski, Schunke (2), Arzumanyan, Ferati,  Lubsch, Dierichen (1), Eigentore: Gegner (2), selbst verursacht (1)

Zuschauer: 104 (Zahlende)

Fotos vom Spiel

Fotograf: Jens Franke


Beitrag veröffentlicht am 13. Februar 2023

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