Die 100 sind voll, 96 besiegt Leipziger „Internationale“


„Ich brauche jetzt erstmal ein Bier“, sprach Tommy Kind nach dem Mannschaftsessen. Im kleinen Biergarten des „HWG-Stadion am Zoo“ saßen zu dieser Zeit noch einige Akteure der 3. Mannschaft, wobei die Bezeichnung a.D. aktuell den Kern trifft, bei der Spielauswertung unter Begleitung heller und dunkler Kaltgetränke. Da fiel natürlich auch für den Doppeltorschützen des Nachholers gegen den FC Inter Leipzig Eines davon ab.

Früher Torwartpatzer ermöglicht zeitige Führung

Von Anpfiff weg legten die zuletzt in fünf Spielen sieglosen 96er in Richtung Gästetor los. Bereits nach dem ersten Eckstoß des Spiels, zwang Ernst- Moritz Arndt Inters finnischen Torwart Topi Valtonen mit einem präzisen Kopfball in Richtung zweiter Pfosten zu einer ersten Glanztat (3.). Eher kümmerlich dagegen die Aktion des großgewachsenen Kisters, nach einem weiteren hohen Ball vor sein Tor. Nach einer komplett verunglückten Faustabwehr landet der Ball bei Niels Morten Bolz und der kann mittig Strafraumkante in das verwaiste Tor zum frühen 1:0 vollenden (8.). Was danach folgte überraschte dann doch und ein Zuschauer brachte es mit „Die wehren sich ja gar nicht“, auf den Punkt. Das war dann doch überraschend, kannte man den FCI Leipzig doch über die Jahre als aggressive spielintelligente Mannschaft, wo man schon einmal unter die Räder geraten konnte. Nichts davon zu sehen und der VfL96 bestimmte weiter das Spiel, welches nur in Richtung Gästetor ging. So auch wieder der agile Bolz, welcher auf Höhe rechtes Sechzehnereck dem aus seinem Tor geeilten Valtonen den Ball abluchste und auf das wiederum leere Tor abschloss. Kurz vor Überqueren der Torlinie, konnte das fällige 2:0 gerade noch so verhindert werden (16.). Dann folgt eine schöne Kombination über Bolz und Tommy Kind, hier kann Valtonen den Abschluss des 96-Sturmführers jedoch entschärfen (22.). Wenig später wird Valentino Schubert auf der rechten Außenbahn angespielt, zieht unbedrängt Richtung Box und spielt wohl etwas zu überhastet ins Leere ab, so das eine weitere Chance ungenutzt bleibt (24.). Kurz vor der Pause passiert es dann aber doch noch. Kind wird rechts im Strafraum durch Valtonen ungestüm zu Fall gebracht und Spielleiter Tino Stein pfiff sofort, zeigte auf den öminösen Punkt. Entgegen aller Weisheiten dieses Szenarios schnappte sich Kind das Spielgerät und verwandelte den Strafstoß souverän zum 2:0, Valtonen verladend (42.). Bolz hatte anschließend aus Nahdistanz noch Gelegenheit das Ergebnis zu erhöhen, Valtonen konnte den Abschluss auf den ersten Pfosten jedoch abwehren (44.). Mit einem 2:0-Vorsprung der Blau-Roten ging es in die Pause.

Kind trifft zum „100ten“ und entscheidet das Spiel

Aus der Pause kommend knüpften die 96er dort an wo sie aufgehört hatten, Druck auf das FCI-Tor und das sollte einen weiteren frühen Erfolg bringen. Und nicht nur Das, sondern gleich auch noch die Vollendung eines Jubiläums. Kind erhält in seinem Hoheitsgebiet Strafraum die Kugel und vollendet neben dem ersten Pfosten zum vorentscheidenden 3:0 (49.). Mit Saisontreffer Nummer 25 erzielte Kind gleichzeitig auch Tor Nummer 100 in seiner Oberligakarriere im 158. Spiel. Glückwunsch!!! Bei aller Freude, geschah das eventuell etwas zu früh. Mit der sicheren Führung im Rücken, nahm die Intensität der Hausherren doch etwas ab und die abstiegsbedrohten Leipziger kamen dadurch besser in die Partie. Nach einer Ecke kamen Kind und der eingewechselte Vincent Dabel zwar noch zu Abschlüssen, welche jedoch geblockt wurden oder knapp am Tor vorbeigingen (75.). Praktisch im Gegenzug verkürzt der FCI auf 3:1. Nach Eckstoß trifft Marek Langr mit scharfen Nachschuss und stellt damit auch den Endstand her (77.).

Keine völlige Zufriedenheit und Flaschenöffnung für den „Fußballgott“

„Wir haben uns in einer starken ersten Halbzeit nicht komplett belohnt, weil wir vor dem Tor zu viel liegengelassen haben und gegen Ende hätte es dadurch noch eng werden können. Trotzdem bin ich mit dem Spiel heute weitgehend zufrieden, weil wir wieder mehr richtig gemacht haben als zuletzt“, sah es Cheftrainer Farih Kadic.

Mit dieser Einschätzung konnten wohl alle leben und David Medina (Dritte a.D.) ließ sich nicht lange bitten, „Klar öffne ich für den Fußballgott die Flasche“ klang es euphorisch auf entsprechendes Ersuchen und dann machte es auch schon plopp zwischen Kronkorken und Flaschenhals.

Der VfL spielte mit: Stamer, Arndt, Bolz, Raßmann, Pälchen (67., Arzumanyan), Schunke, Eder, Niesel (67., Dabel) Kind (80., Kowalski), V. Schubert, Katzenberger.

Zuschauer: 101 (Zahlende)

Fotos vom Spiel der Oberliga-Mannschaft

Fotograf: Jens Franke


Beitrag veröffentlicht am 5. Mai 2022

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