Spielbericht     „Der weite Weg“ hat sich gelohnt, „Krieschow-Code“ wurde entschlüsselt

von Andreas Jahnecke


Kind nun bei 6 Toren-Tabellenplatz 2 erklommen – 96er auch akustisch vorn

Puh, da war dann doch erst einmal ein kurzes Schütteln angesagt als beim Stand von 2:3 einer der letzten Abschlüsse des Spieles an den Pfosten des Tores der 96er klatschte und dadurch nochmals ein akustisches Signal in Richtung der Gäste aus Halle-Trotha ging. Dieses wurde dann auch vernommen und durch Konstantin Eder durch einen Abschluss aus der Distanz in das verwaiste VfB-Tor zum 2:4-Endstand entsprechend umgesetzt. Gefahr erkannt, Gefahr gebannt trifft es da sicher nicht ganz unpassend. Nicht unbedingt designpreisverdächtig aber dafür effektiv kullerte der Ball in der Nachspielzeit zur Entscheidung in das Tor der Gastgeber (90.+3).

Davor sahen die Zuschauer im „Sportpark“ eines dieser verrückten Spiele, deren Drehbücher häufig erst in den Spielen selbst geschrieben und auch gleich in Anwendung gebracht werden. Nach schneller Führung durch Tommy Kind, welcher den etwas zu weit vor seinem Kasten platzierten VfB- Hüter ausguckte und platziert auf den zweiten Pfosten abschloss, legten Eric Steven Kirst und Kapitän Arnold Schunke mit Ihren Treffern bis zur Pause nach (3.,13.24.). 0:3 war der, wie sich später herausstellen sollte, Sicherheit vorgaukelnde Spielstand zur Pause. Zu diesem Zeitpunkt gaben wohl nur noch die größten Optimisten einen Pfifferling auf die deutlich in Rückstand liegenden Gastgeber, welche von stark agierenden Blau-Roten die eigenen Grenzen deutlich aufgezeigt bekamen.

Die wiederum konnten mit Beginn des zweiten Spielabschnittes den Erfolgsfaden nicht wieder so richtig aufnehmen. Der heimische VfB1921 erkannte dieses und bewies im weiteren Spielverlauf auch, warum man einige Zeit den vordersten Tabellenplatz eingenommen hatte. Der Druck auf das nach abgelaufener Sperre wieder von Nicolas Waite gehütete VfL-Tor nahm zu. Auch „weil wir zu wenig Entlastung hatten“, wie es Kapitän Schunke nach dem Spiel, kritisch einschätzte. So kamen die Gastgeber nach einem hoch vor das 96-Tor gespielten Ball durch Sven Konzack zum 1:3 (73.). Waite in dieser Szene durch sein Rauslaufen eine falsche Entscheidung zu unterstellen, ist sicher nicht angebracht. Es waren doch eher die fehlenden Zentimeter Körperlänge welche beim Abwehrversuch ebenso fehlten, wie beim 2:3-Anschlusstreffer. Dieser fiel durch VfB-Torjäger Andy Hebler vom Elfmeterpunkt. Waite hechtete in die richtige untere Ecke und war mit den Fingerspitzen wohl auch noch an der Kugel, konnte deren Einschlag letztlich aber knapp nicht verhindern (89.). Danach neigte sich aber die Waage der Gunst wieder auf die Seite des VfL96, welcher damit seinen ersten vollen Erfolg gegen die Mannschaft aus der kleinen brandenburgischen Gemeinde feiern konnte.

Die Tore des Spiels, zur Verfügung gestellt von den Gastgebern des VfB Krieschow:

Über diesen ersten Sieg der eigenen Mannschaft gegen den bisherigen Angstgegner freuten sich dann auch die rund 30 mitgereisten Fans der Blau-Roten. Diese erhielten dabei Unterstützung von befreundeten Fans des Berliner Tennisclub Borussia (TeBe) aus dem „Momsenstadion“ und hatten im gesamten Spielverlauf die akustische Hoheit im „Sportpark“. Sie sahen weiterhin auch das Oberligadebut von Luca Shubitidze, welcher zu seinen ersten knapp dreißig Spielminuten kam.

Durch den Auswärtssieg klettert der VfL Halle 96 auf den zweiten Platz der Tabelle und empfängt am kommenden Samstag, 24.10.2020, im „HWG-Stadion am Zoo“ den Tabellenvierzehnten 1.FC Merseburg zum Sachsen-Anhalt-Derby. „Früher haben wir in solchen Spielen auch immer mal gepatzt“ erinnert der Kapitän, an ein notwendiges Hochhalten von Konzentration und Spannung.

Der VfL spielte mit: Waite, Böhne, Bolz (61. Zimmer), Schunke, Klitscher, Eder, Niesel, Lorenz, Kind, Kretschmer (61. Shubitidze), Kirst (76. Tsipi)

Fotos vom Spiel der Oberliga-Mannschaft

Fotograf: Jens Franke


Beitrag veröffentlicht am 19. Oktober 2020

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