Bischofwerda siegt nach unglücklichen Zweikämpfen


Es bleibt dabei, die 96er stehen im Jahr 2023 weiter ohne Sieg da und der Blick richtet sich nach der 0:1-Heimniederlage immer mehr in Richtung Tabellenende. Es sind nur noch vier Punkte Abstand auf den ersten Abstiegsplatz! Dabei war die Ausgangslage vor Spielbeginn so schlecht nicht, schließlich taumelte der BFV08 auch mehr durch seine Rückrundenspiele und Nachholer, als nun Angst und Schrecken zu verbreiten.

Schwerer Zwischenfall lässt Spiel in den Hintergrund rücken

Es waren gerade einmal zwei Minuten gespielt, da dribbelte Jakub Moravec in Richtung Strafraum der 96er, legte sich dabei den Ball etwas zu weit vor, Albert Arzumanyan konnte dadurch klären, Moravec nicht mehr abbremsen und rannte dadurch in Arzumanyan rein. Eine Allerweltsaktion, wie sie häufiger vorkommt. Spielleiter Tarik El-Hallag ließ auch weiterspielen. Dann sollte sich jedoch schnell und unüberhörbar herausstellen, dass sich beim Tschechen in BFV08-Diensten doch etwas Schwerwiegendes ereignet haben muss. Spielunterbrechung, dass medizinische Personal beider Vereine sprintete zum Verletzten, die Gastmannschaft, später auch die Blau-Roten, bildeten einen Sichtschutz. Das Szenario erinnerte an das EM-Spiel 2020, Dänemark-Finnland im „Parken“ zu Kopenhagen und Christian Eriksen. Nachdem der Verletzte erstversorgt auf dem Landweg in die Klinik gebracht und der Rettungshubschrauber abgehoben war, nahm Gästetrainer Frank Rietzschel seine Mannschaft im Kreis zusammen. Wir waren zwar nicht Ohrenzeuge, es ging hier aber sicher um die Frage weiterspielen oder nicht? In Anbetracht des Geschehnisses nachvollziehbar. Die Entscheidung hieß weiterspielen. Respekt dafür, auch wenn das Spiel in den Hintergrund rückte!

Übereinstimmenden Medienberichten zufolge, liegt bei Jacub Moravec ein Schien- und Wadenbeinbruch vor. Der VfL Halle 96 möchte auch an dieser Stelle nochmals die besten Wünsche für eine schnellstmögliche, völlige Genesung mit dem Ziel „Rückkehr auf den Platz“ an den Verletzten und seinen Verein übermitteln.

Gästesieg nicht unverdient

Auf einem tiefen, schwer bespielbaren Platz hatten es beide Mannschaften nicht leicht. Auffällig war, dass in den Aktionen des BFV08 dennoch mehr Klarheit, Leichtigkeit und ein gewisses Maß an Selbstvertändnis erkennbar gewesen sind. Gefahrbringende Abschlüsse der 96er fanden meist nur aus der Distanz statt, wurden abgefälscht, gingen am Tor in unterschiedlich großen Abständen vorbei oder stellten 08-Hüter Stefan Kiefer auf die Probe (4.,21.,61.,68, Nils Morten Bolz, 28., Toni Hartmann, 41.,Martin Ludwig). Die Entscheidung fiel aus einer unglücklichen Abwehraktion auf der linken Seite, kurz vor dem Sechzehner. Robert Uhlmann und ein Gästeakteur rangeln um das Spielgerät wobei Letzterer zu Fall kommt und in der Fallbewegung die Kugel durch eine glückliche Fügung, am überraschten Martin Ludwig vorbei, zum rechts in die Box durchgelaufenen Miguel Pereira Rodrigues kullert. Der hat dann völlig blank keine Mühe und schiebt durch die „Hosenträger“ von Janek Elm zum 0:1 ein (77.). Die 96er mühten sich dann zwar noch um zumindest ein Remis, ein zählbarer Erfolg blieb letztlich aber versagt.

Elm, Kowalski, Arndt, Bolz, Arzumanyan (89., Seise), Böhne, Hartmann, Uhlmann, Halbauer (68., Köcke), Korngiebel, Ludwig (73., Bergmann)

Torschützen: Ludwig (7), Jagupov (6), Bolz (4), Kowalski (3),  Uhlmann, Schunke (2), Arzumanyan, Ferati,  Lubsch, Dierichen (1), Eigentore Gegner (2)

Zuschauer: 92 (Zahlende)

Fotos vom Spiel

Fotograf: Jens Franke


Beitrag veröffentlicht am 3. April 2023

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