Am Ende noch gut im Hafen angelegt

von Andreas Jahnecke

Die Freude war im „Hafenstadion“ zu Torgau am späten Abend des 18.8.2021 bei den Blau-Roten aus dem „HWG-Stadion am Zoo“ förmlich greifbar, als Spielleiter Max Stramke das Oberligaspiel FC Inter Leipzig – VfL Halle 96 abgepfiffen hatte. Wundern tat es aber nicht, denn Tommy Kind verwandelte kurz davor einen Strafstoß souverän zum 2:2-Endstand, FCI-Hüter Topi Kalle Valtonen keine Chance lassend (86.). Mit seinem nunmehr bereits 3. Saisontreffer rettete Kind seiner Mannschaft somit ein Spiel welches sich die 96er teils selber schwerer machten, als es nötig gewesen wäre.

Na klar, da waren die aus unterschiedlichen Gründen eingetretenen Ausfälle von Kapitän Arnold Schunke, Konstantin Eder, Vincent Dabel, Nils Morten Bolz, Ekrem Ferati, Max Zimmer und Steven Niesel, so das Cheftrainer Rene Behring extrem am Mannschaftsgefüge basteln musste. So wurden Tim Umlauf und Max Kowalski aus der 2.Mannschaft, Pierre Kopiera sowie Maximilian Scheffler aus der U19-Mannschaft in den Oberligakader berufen.

Trotz der angespannten Personallage fand der VfL96 mit zunehmender Spielzeit immer besser in die Partie, ohne dabei zu den ganz großen Chancen zu gelangen. Es waren eher die sogenannten Halbchancen, welche für gelegentliche Verwirrung im Strafraum der „Interisti“ sorgten (15., 20., 24., 31.). Dem gegenüber stand eine Gefahr verheißende Aktion der Gastgeber. Halbrechts in der Box zog der FCI-Akteur ab, Max Stamer klärte zum Eckstoß (13.). Danach entging der Schnapper des VfL96 knapp dem Schicksal zur tragischen Figur des Spieles zu werden. Erst spielt Stamer einen Gegenspieler elegant aus um dann den Ball doch noch zu verlieren. Der Abschlussversuch außerhalb des Sechzehners kann aber geblockt werden (30.). Weniger Glück hatte kurz vor dem Halbzeitpfiff der junge Ernst Moritz Arndt. Vom Fehler des Youngsters profitierte Kevin Willams und brachte den FCI mit 1:0 in Führung (43.). „Da hat der Junge Lehrgeld gezahlt und wird daraus lernen“, sah Rene Behring die Szene im Rückblick.

Nur wenige Minuten nach Wideraufnahme des Spieles gab es für die Mannschaft vom Halleschen Zoo den nächsten Nackenschlag. Ein Foulspiel an Tommy Kind auf Höhe der Mittellinie wird durch Schiedsrichter Max Stramke nicht geahndet. Die aufgerückten 96er werden dadurch klassisch ausgekontert. Den in der Umschaltaktion von rechts flach und scharf auf den ersten Pfosten gespielten Ball versenkt Obinna Johnson Iloka aus Nahdistanz zum 2:0 (53.). Nur 10 Minuten später rettete Max Stamer mit einer starken Aktion den Abschlussversuch (63.) „welcher das 3:0 hätte sein müssen und somit wohl die Spielentscheidung für uns“, wie es FCI-Trainer Carsten Hänsel in der Nachbetrachtung des Spieles einschätzte.

Die 96er machten mit hoher Moral, Einsatz, aber auch mit ansehnlichen spielerischen Elementen trotz Rückstand unbeirrt weiter und dafür belohnten sie sich letztlich auch. Nach einem abgewehrten Eckstoß schließt Stefan Raßmann den zu kurz geratenen Abwehrversuch ab. Dabei wird das Spielgerät nicht komplett geblockt, gelangt dadurch zu Tommy Kind und aus Nahdistanz trifft der Sturmroutinier zum 2:1 (75.).

Nur 5 Minuten nach der Freude musste der eingewechselte Paul Schubert schon wieder aus dem Spiel raus. Der Youngster rettete seine Mannschaft als letzter Mann mit einem leichten Haltegriff vor dem absehbaren Abschluss eines frei durchgestarteten FCI-Spielers und dafür gibt es nun einmal nur die einzig mögliche Konsequenz (80.). „Auch das eine Aktion mit Lerneffekt für den Jungen“ sah es Rene Behring, welcher Paul Schubert gleich nach dem Spiel ein paar tröstende Worte zukommen ließ. Wichtiger war da aber sicher das Geschehene in Minute 86 und das tat der gesamten Mannschaft gut.

„Das Eine und Andere werden wir besprechen müssen, jedoch bin ich heute Abend nicht unzufrieden. Es war am Ende ein verdientes Unentschieden unter Einbeziehung des Spielverlaufs. Unsere Dominanz konnte wir noch zu wenig in Zählbares umsetzen“, fand Rene Behring abschließende Worte zum Spielgeschehen.

Bereits am kommenden Samstag, 21.8.2021, 14:00 Uhr, geht es erneut um Oberligapunkte. Im „HWG-Stadion am Zoo“ gastiert dann Aufsteiger FC Einheit Wernigerode.

Der VfL spielte mit: Stamer, Katzenberger, Böhne (65. P. Schubert), V. Schubert, Raßmann, Pälchen, Arzumanyian, Lorenz, Kind, Arndt, Hempel