Geschichtsschreibung muss warten, Schreckensbilanz mit neuem Wert


von Andreas Jahnecke

Auch nach dem elften Vergleich VfL Halle 96 gegen FSV Budissa Bautzen bleibt es dabei, wären hier nicht hohe Geldstrafen durch den Verband zu erwarten sollten gewisse Spiele auf dem Postweg geregelt werden. Umschlag auf, Punkte rein, Marke drauf und ab die Reise! Es mag sein das diese Variante auf den ersten Blick nicht auf ungeteilte Zustimmung trifft, die Zahlen geben dazu jedoch eine klare Angabe: 11 Spiele mit den Werten 0-1-10, bei nunmehr 2:28 Toren und einem mageren Punkt. Dieser wurde am 22.9.2013 beim 1:1 in Bautzen erzielt, Trainer war Lars Holtmann.

Spielszene VfL gegen Bautzen

Früher Rückstand gegen sächsische Hünen

Bereits bei den Warmmachübungen beider Mannschaften konnte man einen körperlich deutlichen Vorteil bei den Gästen ausmachen. Bis auf Janek Elm und Tommy Kind war hier wirklich so gut wie jeder Akteur an Körpergröße den 96ern überlegen. Selbst der mit 1,91m ausgestattete Berichterstatter wähnte sich da teilweise durch Jonathan Swift auf „Gullivers Reisen“ geschickt. So war schon früh klar, dass es die Blau-Roten eigentlich nur über eigene Quirligkeit und flaches Passspiel bewerkstelligen können, zumal noch ein kräftiger Wind über den Kunstrasenplatz des „HWG-Stadion am Zoo“ wehte. Und sei dies alles noch nicht ungünstig genug, musste Cheftrainer Farih Kadic zu allem Überfluss noch auf die hochgewachsenen Innendecker Arnold Schunke und Gino Böhne verzichten. So wunderte es nicht das der frühe Rückstand per Kopf erzielt wurde, auch wenn der Torschütze Steve Schröder relativ ungestört sein Werk verrichten konnte (0:1, 10.). Nachdem im weiteren Spielverlauf Philipp Katzenberger einen Bautzener im Sechzehner zu Fall gebracht hatte, blieb dem gut amtierenden Spielleiter Alexander Roßmell nur der Pfiff und der Fingerzeig auf den Punkt (20.). Norman Kloß führt aus, scheitert an Janek Elm und ist letztlich im sich ergebenden zweiten Versuch erfolgreich (0:2, 22.).

Spielszene VfL gegen Bautzen

96er geben nicht auf

Wer nun annahm das die Gastgeber die Köpfe hängen lassen, sah sich getäuscht. Mit sichtbaren Engagement wehrte sich die Mannschaft und versuchte damit im Spiel zu bleiben. Wie es gehen kann zeigte ein Spielzug über die linke Außenbahn. Marcio Pälchen spielt von hier den in der Box lauernden Tommy Kind an, der legt den Ball zu Konstantin Eder und das von der Sechzehnerkante abgesendete Geschoss klärt Budissa-Hüter Martin Zoun per Fuß zum Eckstoß (35.). Nur zwei Minuten später passt Stefan Raßmann flach und scharf in die Box. Auf Höhe zweiter Pfosten schiebt Konstantin Eder aus Nahdistanz zum 1:2 ein (37.). So ging es mit einem Erfolgserlebnis in die Pause.

Anschlusstreffer durch Konstantin Eder

Erneut früher Nackenschlag, Kurzdebut des Heimkehrers, Spielpraxis für einstige U19er

Kurz nach Wiederaufnahme des Spieles konnten die Gäste den Spielstand auf 1:3 stellen. Tom Hagemann spielt sich in den Strafraum und schiebt die Kugel am aus seinem Tor eilenden Janek Elm vorbei (49.). Zur Vorentscheidung? Zu diesem Zeitpunkt nein, letztlich aber doch. Und das hing vor allem damit zusammen, dass dem VfL96 auch das nötige Spielglück nicht gerade wohlwollend zur Seite stand. Dieser Zustand war dann auch noch mit dem Namen von Kapitän Tommy Kind besetzt, ausgerechnet ist man geneigt zu sagen. Zwei Kopfballabschlüsse setzte der aktuell siebzehnfache Torschütze an. Einer klatschte an den ersten Pfosten und der Zweite strich knapp am zweiten Querbalkenträger vorbei. (67., 69.). Was auf der einen Seite partout nicht klappen will, gelingt dann auf der Anderen meist umso besser und das dieses mal nicht nur gefühlt. Praktisch im Gegenzug zu den Gelegenheiten des VfL96, spitzelt Steve Schröder das Spielgerät zum 1:4-Endstand über die Torlinie (71.).

An diesem Spielstand änderten dann letztlich auch die vorgenommenen personellen Änderungen nichts mehr. Neben der Spielpraxis für die Eigengewächse Ekrem Ferati und Max Kowalski, debutierte mit Nikola Odovic der Heimkehrer an alter Wirkungsstätte in der Oberligamannschaft. Tags zuvor spielte der Kroate bereits im gedrehten Stadtoberligaspiel der „Zwooten“ gegen die SG HTB Halle. Hier war der Endstand mit 1:1 deutlich freundlicher.

Spielszene VfL gegen Bautzen

Blick geht nach vorn, Kurzbericht bei MDR „Sachsen-Anhalt heute“ in Bild und Ton

Durch den Rückzug des 1.FC Merseburg aus der Oberliga bleibt den 96ern nun gut zwei Wochen Zeit, um sich auf die folgende Aufgabe vorzubereiten. Beim FC Fahner-Höhe soll es dann wieder besser laufen, so zumindest der Plan. „Das ist auch machbar, wenn es uns bis dahin gelingt unsere eigenen in den letzten zwei Spielen zutage getretenen Fehler weitgehend abzustellen. Heute haben wir zwar gegen einen starken Kontrahenten nicht punkten können, trotzdem gab es Dinge an denen wir arbeiten müssen“, sah es Cheftrainer Farih Kadic nach dem Spiel.

Dieses kann in der Zusammenfassung in der MDR-Mediathek noch 6 Tage lang, bis zum 27. 2. 2022, abgerufen werden.

Der VfL spielte mit: Elm, Bolz (79. Kowalski), Arzumanyian, Raßmann (79. Odovic), Pälchen (76. Ferati), Eder, Niesel, P. Schubert, Kind, V. Schubert, Katzenberger (52. Hempel)

Fotos vom Spiel der Oberliga-Mannschaft

Fotograf: Jens Franke


Beitrag veröffentlicht am 21. Februar 2022

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