Ambitionen erhalten Dämpfer
von Andreas Jahnecke
Nach einer nicht immer unproblematischen Vorbereitung auf die Wideraufnahme der Saison welche von der Mannschaft mit hoher Bereitschaft umgesetzt wurde, startete die Oberligamannschaft mit einem gesunden Selbstbewusstsein zum Auftakt ins thüringische Nordhausen. Dort, beim gerade aus der Insolvenz entlassenen FSV 90 Wacker, wollte man sich sofort wieder in die Erfolgsspur begeben, welche nach dem 20.November 2021 (3:1 gg. Rudolstadt) zwangsweise stillgelegt wurde.
Cheftrainer beklagt Chancenverwertung
Nach den Frösten der Nacht erwartete beide Mannschaften ein aufgetauter und damit tiefer Platz. „Dieser Zustand soll aber keine Ausrede sein, beide Mannschaften müssen hier agieren“, sah es Farih Kadic und machte einen ganz anderen Grund für den verpatzten Auftakt aus. Unabhängig des Platzzustandes übernahmen die 96er von Anpfiff weg das Spielgeschehen, ließen die abstiegsbedrohten Gastgeber in der ersten Viertelstunde kaum zum Luftholen kommen und hatten mehrere Möglichkeiten zu einer frühen Führung. „Hier müssen wir einfach mehr Effizienz an den Tag legen“, analysierte Farih Kadic zurecht. Vorstellbar das vor allem Nils Morten Bolz noch länger verärgert war, scheiterte er doch völlig blank an FSV-Kister Valentin Henning. Da springt dann unweigerlich nach negativen Spielausgängen in der eigenen Nachbetrachtung das Kopfkino mit dem ewig jungen Streifen „Was wäre wenn?“ an. Kennt wohl jeder Aktive im Spektrum Straßenkicker bis internationale Wettbewerbe.
Individuelle Fehler in der Defensive helfen den Gastgebern, Kind im Pech
Zur mangelnden Effizienz vor dem Tor gesellten sich zu allem Überfluss auch noch individuelle Fehler im Abwehrverhalten und diese führten dann auch prompt zu den entscheidenden Gegentoren durch Robert Knopp (1:0, 25.) und Jerome Riedel (2:1, 79.). Dadurch erwies sich letztlich der zwischenzeitliche Ausgleich durch Paul Schubert per Kopfballtreffer (1:1, 72.) als zu wenig. Dazu gesellte sich freilich auch eine gute Portion Pech. Im Anschluss an den Ausgleichstreffer hätte Torjäger Tommy Kind die Blau-Roten doch noch zu den avisierten drei Punkten befördern können, jedoch landete der Kopfball des Sturmroutiniers lediglich am Pfosten (76.).
Nach Rückstand keine Rückkehr, auch Lob vom Cheftrainer, Angstgegner kommt
Nach der späten Nordhäuser Führung gelang es den 96ern nicht, nochmals in das Spiel zurückzufinden und somit stand dann auch das Endergebnis fest. Trotz allen verständlichen Ärgers fand Farih Kadic auch lobende Worte für seine Mannschaft. „Kämpferisch kann ich meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen. Das war so in Ordnung, die Chancenverwertung war das Problem.“
Diese zu verbessern dürfte auch einer der Hauptinhalte der Trainingswoche sein. Am 20.Februar 2022, 13:30 Uhr, reist zum ersten Heimspiel im neuen Jahr der FSV Budissa Bautzen im „HWG-Stadion am Zoo“ an. Bei altgedienten VfL’ern springen da auch sofort die Alarmglocken an, denn die Bilanz liest sich wie ein „Protokoll des Grauens“: 10-1-0-9, 1:24 .
Positiv betrachtet: Die aktuelle VfL-Mannschaft kann in diesem Spiel deshalb durchaus Geschichte schreiben!
Der VfL spielte mit: Stamer, Katzenberger, V.Schubert, P.Schubert, Arzumanyan, Bolz (83. Böhne), Eder, Niesel, Raßmann, Kind, Pälchen
Fotos vom Spiel der Oberliga-Mannschaft
Fotograf: Jens Franke
Beitrag veröffentlicht am 14. Februar 2022