Gute 15 Minuten reichen nicht

von Andreas Jahnecke


VfL96 enttäuscht zum Heimauftakt

Es gehört wohl doch irgendwie zur Grundausstattung der Sportart Fußball dass man nach Spielende mit der unbeantworteten Frage zurück gelassen wird welche da lautet: Wie geht es, dass Dinge welche knapp 72 Stunden vorher noch klappten nun gar nicht funktionierten? So aus Sicht der Blau-Roten gesehen und wahrgenommen zum Saisonauftakt auf eigenem Grün gegen Aufsteiger FC Einheit Wernigerode.
Und anfangs stand diese Frage auch überhaupt nicht, da ging es eher um so Sachen wann das erste Tor der Gastgeber bejubelt werden darf und das hatte seine berechtigte Ursache im Start des VfL96.

Die 96er legten vom Eröffnungspfiff durch Spielleiter Daniel Kresin derart fulminant los das es einem um die Gäste aus dem Harz angst und bange werden konnte, so man sich diesen verbunden fühlt. Bereits nach 2 Minuten zielte Tommy Kind aus halblinker Strafraumposition flach auf den 2. Pfosten. Durch das Bein eines Akteurs der Wernigeröder touchierte der Ball den Pfosten und rollte danach zum ersten Eckstoß über die Grundlinie. Nur wenige Zeigerumdrehungen später gab es für 96 einen weiteren Eckstoß. Dieser wurde hoch und scharf auf den ersten Pfosten gespielt, wo sich Gästehüter Ondrej Cap das Spielgerät fast selber in den Winkel gedrückt hätte, auch hier half letztlich das „Glück des runden Pfostens“ (6.).
Im unmittelbaren Gegenzug und eingebautem Patzer kam Kevin Hildach rechts im Sechzehner des VfL96 zum Abschluss, knapp am zweiten Pfosten rauschte das Spielgerät vorbei (6.). Ein vertikales Anspiel von Valentino Schubert in die Box auf den durchgestarteten Linus Lorenz sollte dann der Abschluss einer fünfzehnminütigen Drangphase der Gastgeber sein, wobei Ondrej Cap den Ball vor Linus Lorenz sichern konnte (15.).

Danach beruhigte sich das Spiel des VfL96 zusehends und die Gäste kamen ihrerseits nun immer besser in selbiges. Die Chancenhoheit lag dabei jedoch immer noch auf Seiten der Blau – Roten. So wurde ein weiterer Abschluss durch Tommy Kind erneut zu einem Eckstoß geklärt (33.) und der daraus entsprungene Kopfball von Gino Böhne segelt knapp am Tor vorbei (34.). Danach richtete man sich schon auf einen torlosen Pausenstand ein. In der durch diverse verletzungsbedingte Unterbrechungen erforderlichen Nachspielzeit sollte aber doch noch etwas passieren. Auf Höhe Strafraumkante erhält Kevin Hildach den Ball, schließt flach ab und die Kugel findet ihren Weg zum 0:1 – Pausenstand in das von Max Stamer gehütete Tor der 96er (45.+1).

Mit Wiederaufnahme des Spieles sah man dann einigermaßen frühzeitig, dass es für die Mannschaft von Cheftrainer Rene Behring doch wohl in Richtung eines eigenen zähen Spielverlaufs gehen sollte. Das Wollen war sicher erkennbar, jedoch fehlte es ein Stück weit an Passpräzision, Konzentration und klaren Aktionen. Mit Ekrem Ferati (55.) und Konstantin Eder (58) brachte Rene Behring zwar neuen Offensivschwung, so zumindest der Plan, in das Spiel, von Nutzen sollte es jedoch nicht mehr sein. Vielmehr stellten die Gäste das Spiel noch deutlicher in ihre Richtung. Mit einem Distanzschuss brachte Vinicius Kuffner Sandri seine Mannschaft mit 0:2 weiter in Front (58.). Außer einem Torabschluss von Linus Lorenz aus gut fünfundzwanzig Meter Torentfernung kam dann von den Gastgebern kaum noch etwas in Richtung Gästetor (76.). Somit konnten sich die Gäste über drei weitere Punkte freuen und die 96er mussten die erste Enttäuschung der jungen Saison zu Kenntnis nehmen und über sich ergehen lassen.

Gelegenheit die eigene Gefühlslage wieder in Richtung Positiv zu verlagern ergibt sich am kommenden Samstag, 28. August 2021. Um 17:00 Uhr wird im „Nachwuchsstadion“ des „Ernst Abbe Sportfeld“ zu Jena das Spiel bei der Zweiten des FC Carl Zeiss angepfiffen.

Der VfL spielte mit: Stamer, Katzenberger, Böhne, V.Schubert, Raßmann Pälchen, Arzumanyan, Lorenz, Kind, Arndt (55. Ferati), Hempel (58. Eder)


Beitrag veröffentlicht am 23. August 2021

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