Landespokal: Keine sportliche Lösung in dieser Saison


Nach der Entscheidung über den weiteren Verlauf der Oberligasaison hat nun auch der Fußballverband Sachsen-Anhalt ein Meinungsbild über ein vorzeitiges Ende des letzten Wettbewerbs mit blau-roter Beteiligung eingeholt.
In einer Videokonferenz mit allen 18 im Landespokal verbliebenen Vereinen (der Hallesche FC gab im Vorfeld seinen Standpunkt telefonisch zu Protokoll) votierte die Mehrzahl der Teilnehmenden dafür den Wettbewerb erst in der nächsten Saison fortzuführen.

Die Teilnehmer hatten während der Entscheidungsfindung die Wahl aus drei vom FSA vorgefertigten Szenarien, aus denen sie sich schlussendlich für die bereits im Vorfeld medial besprochene Variante entschieden:

  • Die Pokalsaison wird eingefroren und mit dem jetzigen Stand in der kommenden Saison zu Ende gespielt
  • Die Profiteams vom Halleschen FC und dem 1.FC Magdeburg tragen am Tag der Amateure ein Qualifikationsspiel zum DFB-Pokal aus
  • Ein fester Prozentsatz der Vermarktungserlöse wird unter allen 55 teilnehmenden Mannschaften des diesjährigen Wettbewerbes verteilt.

Der Vorstand des FSA will am Freitag, 23. April auf dieser Grundlage eine Entscheidung treffen.

Szene aus dem Pokal-Finale 2015

Der VfL wird also, aller Wahrscheinlichkeit nach, in der kommenden Saison mit einem Stadtderby gegen den BSV Ammendorf in’s Achtelfinale des Landespokals starten. Der Vorschlag von VfL-Geschäftsführer Schoenecker, HFC und FCM sollen als Gegenleistung für das „geschenkte Finale“ von einer weiteren Teilnahme am fortzusetzenden Pokalwettbewerb absehen, blieb unbeachtet.

Alternativ sprach sich der VfL-Vertreter für Freundschaftsspiele gegen die verbliebenen Teilnehmer aus, bei denen die Profiteams als Zeichen der Solidarität mit dem durch die Corona-Pandemie stark gebeutelten Amateurfußball auf ihr Antrittsgeld verzichten, allerdings „erst wenn die Stadien wieder für Fans geöffnet werden können.“ Ein Vorschlag, der angesichts der Aussage des FCM, die Profis agierten letztlich auch auf Augenhöhe mit den Amateuren, nicht nur symbolischer Natur bleiben sollte.

Der VfL im Pokal-Heimspiel gegen den 1.FC Magdeburg (2016)

Die Meinungsbildung war der erwartete Spagat zwischen sportlicher Fairness, Prestige und den finanziellen Interessen. Während Magdeburg und der HFC durch ihr schlechtes Abschneiden in der 3. Liga den Landespokal als Hintertür brauchen um am DFB-Pokal teilnehmen zu können, setzte der Verband auf eine lukrative Vermarktung des Finalspiels. Dies scheint nun auch in weite Ferne gerückt, da die ARD bereits ankündigte die große Live-Übertragung zum „Tag der Amateure“ auch in diesem Jahr nicht wie geplant durchzuführen. Üppige Fernsehgelder an den Verband bleiben daher aus.

Für den VfL wird es auf jeden Fall eine minimale Entschädigung geben, wenn die Einnahmen aus dem DFB-Pokal prozentual aufgeteilt werden. „Ein Trinkgeld für unser Entgegenkommen, dass aber bei Weitem nicht die verlorengegangenen Einnahmen eines möglichen Pokalheimspiels am Zoo, oder den sportlichen Reiz einer Finalteilnahme aufwiegen kann. Wir hoffen daher bald auf eine andere Art und Weise den FC Magdeburg zu einem Freundschaftsspiel begrüßen zu können und möchten Mannschaft und Fans auf diesem Weg für die entgangenen Fußball-Feste entschädigen.“ äußerte Schoenecker zwinkernd gegenüber vflhalle96.de.

Die VfL Mannschaft dankt ihren Fans nach dem Pokalfinale 2015


Beitrag veröffentlicht am 21. April 2021

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