96er patzen im Kampf um Tabellenspitze
Spiel lange ohne Höhepunkte, Panne mit glücklichem Ausgang bereits vor Spielbeginn
Gegen Aufsteiger SV 09 Arnstadt entwickelte sich ein Spiel, welches eigentlich erst ab Minute Achtzig auf Touren kam. Bis dahin war der einzige Lichtblick nur der Sonnenschein, welcher dem Namen des Wochentags alle Ehre machte. Das war dann in Summe betrachtet aber auch bereits Alles und natürlich die zum Glück nicht eingetretenen Personenschäden, als eine plötzlich auftretende Sturmböe beide Lautsprecherboxen umblies und diese dann die Haupttribüne herunterstürzten. Lediglich „Blechschaden“ wie man in solchen Fällen zu sagen pflegt, trotzdem ärgerlich und zum schlechten Omen taugte es allemal.
Lediglich zwei nennenswerte Torabschlüsse durch Nils Morten Bolz und Stefan Raßmann waren im ersten Spielabschnitt erwähnenswert, brachten aber auch nichts ein (8., 15.). Vom Aufsteiger aus der thüringischen Bachstadt, so gut wie nichts zu sehen. Musste aber auch nicht zwingend, denn die Gastgeber machten es den Gästen trotz drückender Überlegenheit zu einfach. Es fiel schon hier auf, dass die finalen Bälle in die gefährlichen Zonen zu häufig nicht durchkamen. Man durfte gespannt sein, was sich Interimscoach Marc Hovemeyer in der Halbzeitpause einfallen ließ.
Standards mit gleichem „Strickmuster“ und mangelnde Effektivität kosten Punkte
Der Start in den zweiten Spielabschnitt versprach dann doch eine Wende zum Besseren. Bei den Gastgebern nahmen die Aktionen an Tempo und Fluss zu, was sich an der fast schon inflationären Zunahme an Eckstößen für die 96er zeigte. Allein Kapital vermochte man aus einem Eckenverhältnis von letztlich 22:3 nicht so wirklich zu ziehen. Da zeigte sich der Gast effektiver, machte aus zwei dieser Standards seine zwei Treffer. Und dabei ähnelten beide Tore wie ein Ei dem Anderen, lediglich die Seiten der Eckstoßausführung und die Torschützen unterschieden sich. Zwei hoch vor das VfL96-Tor gespielte Bälle verursachten sichtbares Durcheinander und aus Nahdistanz konnte der Ball jeweils unter das Tordach gedrückt werden, 0:1 Silvano Varnhagen (66.), 2:2, Patrick Hädrich, (84.).
Nach der Gästeführung wechselten die Blau-Roten erst einmal gleich dreimal das Personal, um dann noch mehr Druck zu erzeugen, dem Spiel eine Wende zu geben. Und es sah kurz so richtig gut für diesen Plan aus. Mit artistischem Seitfallzieher netzt Torjäger Tommy Kind zum zwanzigsten Mal in dieser Saison zum 1:1 aus Nahdistanz ein (80.). Nur wenig später erneuter Jubel im „HWG-Stadion am Zoo“ und für diesen sorgte der eingewechselte Marcio Pälchen mit seinem 2:1 (83.). Die Tormusik aus guten alten Gladbacher „Bökelberg“-Tagen war noch nicht verklungen, da war es dann aber auch schon wieder vorbei mit „Ein schöner Tag“. Am Ende des Tages hausgemacht weil es nicht geschafft wurde, die eigene Überlegenheit final in Zählbares umzusetzen, was auch VfL-Urgestein Steven Niesel im Interview nach dem Spiel sichtlich enttäuscht feststellte.
Organisation zufrieden, nächstes Heimspiel mittwochs, Platz wird intensiv gepflegt
Zufrieden mit den Rahmenbedingungen zeigte sich die Spieltagsorganisation um Geschäftsführer Karsten Muth. „Gute Stimmung auf den Rängen, einige bekannte Gesichter aus halleschen Fußballkreisen und das erstmals von der Fleischerei Barner gelieferte Grillgut kam auch gut an.“
Ebenso gut kam auch der gut gefüllte VfL-Fanblock bei einem prominenten Besucher an, so lobte Radio-Moderator Warren Green im Interview nach dem Abpfiff die tolle Atmosphäre bei den Blau-Roten.
Bis zum nächsten Heimspiel bleiben jetzt fast vierzehn Tage Zeit. Damit auch genug „Luft“ für eine grundlegende Überarbeitung des Platzes (Vertikutieren, Sanden) und das Wetter spielt auch noch mit.
Am Mittwoch, 6.04.2022, empfangen die 96er dann den FC International Leipzig im „HWG-Stadion am Zoo“.
Der VfL spielte mit: Elm, Dabel (66. Pälchen), Kowalski (66. Odovic), Arndt (66. Schunke), Bolz, Raßmann, Böhne, Niesel P. Schubert, Kind, V. Schubert
Fotos vom Spiel der Oberliga-Mannschaft
Fotograf: Henrik Merker
Beitrag veröffentlicht am 21. März 2022